Skip to content

Windkraftanlagen zur Stromerzeugung

Von hier weht der Wind! Vorteile der Windenergie:

Schon seit mehr als tausend Jahren wird die Naturkraft des Windes, z. B. durch den Gebrauch von Windrädern zum Betreiben von Wind- oder Säge- mühlen, zur Bodenentwässerung oder in der Schifffahrt durch die Menschen genutzt. Erst mit der industriellen Revolution zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden Windmühlen und Segelschiffe mehr und mehr durch Dampfmaschinen und Motoren verdrängt.

Laut einer Erhebung des Deutschen Windenergie Institutes (DEW) vom Januar 2007, angefertigt im Auftrag des Bundesverbandes Windenergie und des Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA ) stehen in Deutschland inzwischen 18.685 Windenergieanlagen mit einer installierten Leistung von 20.621 Megawatt. Damit liegt gemäß dem DEW der Anteil der Windenergie am Gesamtstromverbrauch derzeit deutschlandweit bei etwa 5,7 Prozent. Im Jahr 2010 lag der Anteil bereits bei 6,2 %.

Die Bundesrepublik Deutschland will den Ausbau der Windenergie bis zum Jahre 2020 auf 25 % erhöhen, langfristig ist geplant diesen Anteil nochmals zu steigern. Beim Klimagipfel in Kyoto, Japan, 1997 wurden verbindliche Zielwerte für den Ausstoß von Treibhausgasen beschlossen. Die Industriestaaten wollen den Ausstoß von Treibhausgasen zwischen 2008 bis 2012 um durchschnittlich 5,2 Prozent unter das Niveau von 1990 senken. Deutschland hat das Protokoll von Kyoto 2002 ratifiziert und sich damit verpflichtet, den Ausstoß der Treibhausgase, die hauptverantwortlich für den Klimawandel sind, bis zum Jahre 2012 um 21% gegenüber dem Stand von 1990 zu senken. Als ein Mitverursacher der für unser Klima gefährlichen Treibhausgase gilt dabei die Verbrennung von fossilen Brennstoffen.

Bei der Erzeugung von Strom aus Windkraft gelangen deutlich weniger CO2-Emmisonen in die Atmosphäre, als dies bei der Stromherstellung bei konventionellen oder Kraftwerken oder Gaskraftwerken der Fall ist. Dazu kommt, dass Windkraftwerke für ihren Betrieb keine Zufuhr von Brennstoffen benötigen.

Aber nicht erst seit der Verpflichtung von Kyoto stehen die Industrienationen unter Handlungsdruck. Die Ölkrisen in den Jahren 1973 und 1979/80 haben schmerzlich bewusst gemacht, welches Gefahrenpotential in der Abhängigkeit vom Rohstoff Öl liegt.

Dazu kommt, dass die Energiegewinnung aus fossilen Brennstoffen wie Öl, Gas oder Kohle prinzipiell endlich ist. Bereits jetzt wird über das Eintreten einer finalen Ölkrise spekuliert. Was wird passieren, wenn die Förderquellen kein Öl mehr liefern und die Preise für Rohöl schwindelerregende Höhen annehmen werden. Wird die auf Öl basierende und vom Öl abhängige Wirtschaft der westlichen Industrienationen darauf reagieren können? Dagegen ist die umweltfreundliche Windkraft schier unerschöpflich und kann dazu beitragen, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen deutlich zu verringern. Erklärtes Ziel muss es daher sein, den Ausbau der Nutzung von Windenergie stärker voranzutreiben.

Tipp: Wenn Sie dieses Thema interessiert, lesen Sie doch hierzu auch unsere Information über die gewinnung und Nutzung von Strom aus Wasserkraft.

Nachteile der Windenergie

Es gibt aber nicht nur Befürworter von Windkraftanlagen. Manche Menschen fühlen sich durch den Anblick gestört oder fühlen sich die Geräusche, die bei der Stromproduktion behelligt. Diese können einerseits mechanisch bedingt sein, durch das Getriebe oder den Generator oder aber aerodynamische sein, bedingt durch das Vorbeistreifen des Windes an den Rotorblättern. Um derartige Lärmbelästigungen, vor allem in der Nähe von Wohngebieten zu minimieren, werden besondere Anforderungen an die Planung und den Bau von Windenergieanlagen gestellt. Wieder andere befürchten Einbußen im Bereich Touristik. Verschiede Studien belegen allerdings, dass es dabei stark auf die Grundeinstellung zur Windenergie abhängt, ob ein Windpark als schön oder als Verschandelung der Landschaft angesehen wird.

Auch Tierschützer weisen immer wieder auf mögliche Gefahren für Tiere, insbesondere Vögel hin. In Natur- und Vogelschutzgebieten ist der Bau und Unterhalt von Windparkanlagen allerdings gesetzlich verboten. Und etlichen Untersuchungen zufolge gewöhnen sich die Wildtiere an die Anlagen und halten sich nach einer gewissen Zeit davon fern. Manche Vogelarten bauen sogar ihre Nester direkt an oder auf die Windräder. Ebenso schätzen Experten das Kollisionsrisiko von Zugvögeln mit solchen Anlagen als gering ein, weil sich der Vogelflug zum großen Teil in wesentlich höheren Lufträumen abspielt, während Brutvögel eher geringere Höhen bevorzugen, als sie die Rotorflügel haben.

Auch der Deutsche Naturschutzring vertritt diese Ansicht und stellt die Vereinbarkeit von Naturschutz und den Betrieb von Windkraftanlagen heraus. Dabei bleibt festzuhalten, dass die Windenergienutzung mit dazu beitragen kann, unsere Klimabedingungen nachhaltig zu verbessern und trägt damit einen großen Beitrag für den Natur- und Umweltschutz.