Auto auf Biodiesel umrüsten, lohnt sich das?
Dieselfahrzeuge haben trotz erheblich verbesserter Filtertechnik der Katalysatoren immer noch den Nachteil, dass gesundheitsschädliche Russpartikel in die Umwelt gelangen. Bio-Diesel ist da eine willkommene und zudem preiswerte Alternative. Im Gegensatz zur allgemeinen Meinung ist Biodiesel kein wirklich neues Produkt. Es gibt ihn bereits seit über hundert Jahren. Der Urvater des Biodiesels ist gewissermaßen der Erfinder des Dieselmotors, Dr. Rudolf Diesel.
Sein auf der Weltausstellung 1900 in Paris vorgeführter Dieselmotor lief mit Treibstoff aus Erdnussöl. Außerdem wurde Biodiesel in Südafrika bereits vor dem Zweiten Weltkrieg als Treibstoff für die großen und schweren Arbeitsmaschinen verwendet. Heute kennt man Biodiesel als einen sauber verbrennenden Treibstoff, der aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen wird. In Deutschland wird Biodiesel hauptsächlich aus Rapsöl gewonnen; daher spricht man eigentlich auch von Rapsmethylester (RME). Der bekanntere Name jedoch ist der des Biodiesels. Auf den gelb blühenden Feldern wächst der Raps in Deutschland jedes Jahr nach und sichert so die Versorgung mit dem benötigtem Rohstoff.
Umweltschutz durch Biodiesel?
Der größte Vorteil des Biodiesels liegt in der Möglichkeit zur Schonung der Umwelt. Da Biodiesel in etwa nur soviel Kohlendioxid abgibt, wie die Rapspflanze bei ihrem Wachstum auch aufgenommen hat, reduziert Biodiesel, verglichen mit konventionellen Treibstoffarten, den Kohlendioxidausstoß und wirk so dem steigendem Treibhauseffekt entgegen. Außerdem besitzt Biodiesel eine weitaus höhere Schmierwirkung als Mineraldiesel. Dies verlängert nicht nur die Lebensdauer des Motors, sondern es ersetzt auch die Verwendung von Schwefel. Aufgrund des Fehlens von Schwefel leistet Biodiesel somit auch keinen Beitrag zum sauren Regen und zum Waldsterben. Biodiesel ist nicht giftig und biologisch abbaubar. Daher ist er nicht als Gefahrengut klassifiziert und sein Transport stellt kein Problem dar. Schließlich wird auch die schadhafte Russentwicklung durch die Verwendung von Biodiesel deutlich verringert.
Lohnt es sich für Autofahrer umzusteigen?
Nicht nur die Umwelt, sondern auch der Autofahrer selbst profitiert erheblich von der Verwendung von Biodiesel.
Verfügbarkeit / Zapfsäulen in Deutschland
Die Versorgung des eigenen Wagens mit Biodiesel fällt nicht mehr all zu schwer, da dieser mittlerweile in Deutschland und Österreich an über 1.900 Tankstellen angeboten wird. Ca. 1.400 dieser Tankstellen unterziehen sich regelmäßig der Kontrolle der Arbeitsgemeinschaft Qualitätsmanagement Biodiesel e.V. Bei der Wahl einer Tankstelle wird empfohlen, hierauf zu achten. In Zeiten ständig steigender Benzin- und Dieselpreise stellt der Biodiesel zudem eine preisgünstige Alternative dar. Obschon es keine konstante Preisrelation zum Dieselpreis gibt, war der Biodiesel in den vergangenen Jahren durchschnittlich zehn bis zwölf Cent günstiger als normaler Diesel. Im Durchschnitt liegt der Tankstellenpreis für Biodiesel zur Zeit bei 102,97 Cent (Stand: Juni 2007). Grundsätzlich kann Biodiesel mit normalem Diesel im Fahrzeugtank in jedem beliebigem Verhältnis miteinander gemischt werden.
Nichts desto trotz gibt es beim praktischen Einsatz von Biodiesel einige Punkte, die unbedingt beachtet werden müssen. Biodiesel kann ausschließlich in Fahrzeugen verwendet werden, die vom Hersteller für diese Kraftstoffart freigegeben worden sind. Bei älteren Fahrzeugmodellen, die ebenfalls für Biodiesel frei gegeben sind, ist darauf zu achten, dass nach mehreren Tankfüllungen der Kraftstofffilter ausgewechselt wird, da Dieselkraftstoffrückstände unter Umständen zu Filterverstopfungen führen können. Lackstellen am Auto, die mit Biodiesel in Kontakt kommen, sollten, wie auch bei normalem Diesel, sofort gesäubert werden, da sich Biodiesel wie ein Lösungsmittel verhält. Ein Problem stellt mit Sicherheit auch eine gewisse Unverträglichkeit von Biodiesel gegenüber bestimmten Gummi- oder Kunststoffmaterialien dar. Nach wiederholtem Kontakt können z.B. Kraftstoffschläuche aufquellen und defizitär werden. Dem kann man jedoch vorbeugen, in dem man Schläuche aus Fluorkautschuk benutzt, die in einigen Autos bereits serienmäßig eingesetzt werden.
Bezüglich der Qualität von Biodiesel sollte man keine Bedenken haben, da Biodiesel inzwischen einer der am stärksten kontrollierten Kraftstoffe ist. Biodiesel wird nach einer speziellen, aüßerst strengen Norm geprüft (DIN EN 14214). An den überprüften Tankstellen findet man an den Zapfsäulen ausdrücklich Aufkleber, die die Erfüllung der Norm bestätigen. Hierdurch ist auch gewährleistet, dass Biodiesel eine Kältefestigkeit von bis zu -20 Grad Celsius besitzt.
Ein Problem stellt bedauerlicher Weise manchmal die mangelhafte Kenntnis zu Thema Biodiesel der Automechaniker dar. Gerade bei Problemen mit dem Einspritzsystem, wird die Ursache oft auf den Biodieseleinsatz geschoben, ohne dass ein wirklicher Nachweis erbracht werden kann.
Abschließend läßt sich festhalten, daß Biodiesel, gerade in Zeiten eines sensibilisierten Bewußtseins für Umwelt- und Klimafragen, eine attraktive Alternative zu herkömmlichen Treibstoffen darstellt. Sein prominentestes Plus findet der Biodiesel sicherlich in seinem geschlossenem Kohlendioxidkreislauf und somit in seinem Beitrag zur Senkung des Treibhauseffekts und der globalen Erwärmung.
Erzeugnisse aus Biomasse helfen, unser Klima zu retten. Weitere Möglichkeiten:
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